(Kopien von Filmdokumentationen des Amtes für rheinische Landeskunde, Bonn)
Das Handwerk der Beller Backofenbauer
1 "Gewinnung des Tuffsteins" Bell/Mendig, 1976, 30 Min.
2 "Errichtung eines Gemeinschaftsbackofens" Dattenberg/Linz, 1976, 31 Min.
Neben Königswinter war Bell (Eifel) ein zweites, wichtiges Zentrum des rheinischen Backofenbaus. Beiden Orten gemeinsam war die Besonderheit der Verwendung eines geeigneten Natursteins ("Tuff"). Mit Hilfe eines der letzten erfahrenen Backofenbauer zeigt der Film die typischen Arbeitstechniken, die bis auf geringfügige Unterschiede durchaus den in Königswinter praktizierten entsprechen.
Brotbacken im Hausbackofen
Hillensberg 1970, 28 Min.
Im Backhäuschen am Rande des Baumgartens beginnen am Abend die Backvorbereitungen mit dem Ansetzen des Vorteigs. Am nächsten Morgen wird der backfertige Teig hergestellt, der mit den Füßen durchgeknetet und dann zu Brotlaiben ausgeformt wird. Neben dem Brot backt man Sonntagskuchen und dörrt Birnen.
Brotbacken im Gemeindebackhaus
Löhndorf 1970, 42 Min.
Mehrere Familien nutzen gleichzeitig das Gemeindebackhaus zum Brotbacken. Nach dem Auslosen der Backfolge bereitet die erste Backgemeinschaft den Teig zu und heizt den Ofen ein. Während die Brotlaibe im Ofen sind, ist die nächste Familie bei ihren Backarbeiten. Zu Hause wird das Brot auf einem Gestell versorgt, der Sauerteig für den nächsten Backtag aufbewahrt.
Glockenbeiern zur Kirmes
Niederdollendorf/Königswinter 1982, 13 Min.
Anläßlich der Kirmesfeierlichkeiten führen die Niederdollendorfer Junggesellen das festliche Beiergeläut aus. Die "Beiermänner" schlagen die Klöppel per Hand gegen die Wände der bewegungslos hängenden Glocken, wobei sie bestimmte überlieferte Rhythmen beachten.
Das Handwerk der Oberbergischen Pflastersteinhauer
Erlenhagen/Gummersbach 1977, 55 Min.
In einem oberbergischen Steinbruch brechen die Pflastersteinhauer die Blöcke aus dem Fels und schlagen sie nach Maß je nach Verwendungszweck zu, nur durch dachähnlich aufgerichtete Hütten vor Wind und Wetter geschützt.
Das Mühlsteinhauergewerbe
Niedermendig 1966
1 Steinbrechen und Behauen im Basaltbruch (35 Min.)
Aus den Steinbrüchen in der Nähe des Laacher Sees wird Basaltlava zur Herstellung von Mahlsteinen gewonnen. Die Steinhauer keilen in der Wand einen mächtigen Block ab und werfen ihn mit Brechstange und Winde los.
2 Herstellen eines Basaltmühlsteins (29 Min.)
Aus einem rohen Basaltblock fertigen die Steinhauer mit den verschiedenartigen Steinhämmern einen kreisrunden, ebenmäßigen Mühlstein.
Faßbinden in einer Küferwerkstatt
Ellern 1962, 29 Min.
Aus rohen Eichenklaftern werden mit dem Beil die Dauben gehauen, die der Küfer dann auf dem Fügeblock zurichtet, beim Feuern zusammenbiegt und zum fertigen Faß bindet.
Küfern einer Weinstitze
Zeltingen/Mosel 1982, 22 Min.
Um eine Weinkanne herzustellen, muß der Küfer zunächst die Eichenhölzer spalten und die Rohdauben auf Schneidbank und Fügeblock glätten. Mit Hilfe des Setzreifens werden die Dauben zur Kannenzange aufgesetzt, die nach dem Kochen mit den Bindereifen gebunden werden kann. Abschließend wird das fertige Gebinde geputzt und gesäubert.
Fischfang auf der Mosel
1 Stellnetz, Wurfgeil, Koppelnetz Kröv 1982, 28 Min.
Das Wurfgeil ist ein lassoartig ausgeworfenes Stülpnetz, das man bei einer Art Schleichjagd auf Standfische einsetzt, die an bestimmte Futterplätze angelockt werden. Beim Koppelnetz hängt zwischen zwei Stangen ein enggeknüpfter Netzbeutel; mit diesem Fanggerät veranstalten die Fischer regelrechte Treibjagden auf Standfische unter dem Ufergebüsch. Da diese altbewährten Fanggeräte weitgehend untauglich geworden sind, setzen die letzten Moselfischer heute das Stellnetz ein; es besteht aus einer selbstfangenden, quer in die Strömung gestellten Maschenwand.
2 Giewenschleife, Schleppnetz, Aalschnur, Aalreuse Kröv 1983, 29 Min.
Die Giewenschleife besteht aus einer langen, mit dünnen Holzplättchen bestückten Kette, die man vom Ufer und vom Nachen aus am Flußgrund entlangschleppt; auf diese Weise werden "Giewen" oder Grundlinge in ein Hamennetz getrieben. Beim Schleppnetz handelt es sich um einen kegelförmigen Maschensack, den man im quergestellten Nachen über die Bordwand gleiten läßt. Grundlinge dienen als lebende Köder, wenn die Fischer die Grundschnur für Aale auslegen, an der rund 40 Angelhaken befestigt sind. Anstelle dieses weitgehend untauglich gewordenen Aalfanggeräts benutzen die Moselfischer heute die allgemein übliche Reuse.
Gießen einer eisernen Ofenplatte
Eschweiler 1982, 16 Min.
Im sogenannten Herdgußverfahren wird eine Ofenplatte gegossen, wie sie früher als Heizungsutensil gebraucht wurde. Die reliefartige hölzerne Bildform wird in das Sandbett ("Herd") gelegt; in den negativen Abdruck läuft das geschmolzene Eisen ein, nach dessen Abkühlen die gußeiserne Ofenplatte vorliegt.
Aufsetzen des Kirchturmhahns
Hackenbruch/Dormagen 1984, 22 Min.
Anläßlich der Kirchenrenovierung setzen die Dachdecker den neuen, vom Ortsgeistlichen gesegneten Wetterhahn auf der Spitze des Kirchturms auf. Nach alter Handwerkersitte ziehen sie zuvor mit dem geschmückten Kirchenhahn von Tür zu Tür, sagen einen Heischespruch auf und sammeln Geldspenden für einen Umtrunk.
Vogelschießen bei der St.Sebastiani-Armbrustschützengesellschaft Anno 1250
Herzogenrath 1980, 30 Min.
Mit der Armbrust und 18 Pfeilen feuern die Schützen aus freier Hand ihre Schüsse auf den 42 Meter hoch aufgesteckten Vogel ab, wenn die Mitglieder der Herzogenrather Armbrustschützengesellschaft beim jährlichen Schützenfest ihren König ermitteln.
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