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Plakatmotiv, unter Verwendung eines Werbeplakates von Hans Held, 1950er Jahre.
Siebengebirgsmuseum,  6. Juli  -  8. Oktober 1995, die Professor-Rhein-Stiftung Königswinter präsentiert:

Mecki
- der Igel für alle!



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Hör Zu!-Titel, Nr. 37,
September 1950.
 

Die Mecki-Seite in Hör Zu!,
hier: Nr. 17, April 1955:
 
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Mecki! - in den 1950er Jahren konnte sich kaum jemand - Kinder wie Erwachsene - der Faszination dieser drolligen, vermenschlichten Igelgestalt entziehen. Als Identifikationsfigur des "kleinen Mannes" einte Mecki, populärer als alle Politiker, die nach dem Krieg zusammengewürfelten Bürger der jungen Bundesrepublik. Durch das damals noch neue Medium Fernsehen war Mecki buchstäblich überall, heute im nachhinein anerkannt als die Wirkweise eines totalen Werbeeinsatzes. 

All dieses fußte auf der verbreiteten Volkssage vom Wettlauf zwischen Hase und Igel, die 1937 für das neue Medium Schulfilm durch die Brüder Diehl in München als Puppenfilm umgesetzt wurde. Auf der Suche nach einem geeigneten Markenzeichen bzw. einer "Galionsfigur" für die neue Programmzeitschrift Hör Zu wurde Diehls Igel übernommen. Gleichzeitig entstanden Comicserien, Mecki-Bücher und die bekannte Spielfigur der Firma Steiff. Selbst die Bundesregierung nutzte Mecki im Film, um die Bürger zur politischen Wahl zu animieren. 

Die Idee zur Einführung des "Redaktionsigels" bei Hör Zu stammte von Eduard Rhein (1900-1993), dem Gründer und langjährigen Chefredakteur der Zeitschrift. Dies ist der Anlaß zur Übernahme der Ausstellung nach Königswinter: Der in Königswinter geborene Rhein - ein Multitalent u.a. als Erfinder, Autor populärwissenschaftlicher Werke und Romanautor! - blieb seiner Heimatstadt Zeit seines Lebens verbunden. In seinen letzten Lebensjahren gründete er eine Stiftung zur "Förderung der Belange von Kunst, Kultur und Bildung in Königswinter" und ermöglichte darüber hinaus durch eine großzügige Spende die im vergangenen Jahr verwirklichte Erweiterung des Siebengebirgsmuseums. Ein "Eduard-Rhein-Zimmer" in diesem Erweiterungsteil ist dem Gedenken an den Königswinterer Ehrenbürger gewidmet. 

Die Ausstellung wurde konzipiert vom Altonaer Museum in Hamburg. Gezeigt werden Originalzeichnungen zu Comics, Büchern und Filmen der mit Mecki befaßten bedeutenden bildenden Künstler: Gebrüder Diehl, Hans Held, Reinhold Escher, Wilhelm Petersen, Volker Reiche. Die Vermarktung von "Mecki" wird illustriert anhand von Kurzfilmen und Spielfiguren wie denen der Firma Steiff. 

Zur Ausstellung ist ein Katalogbuch erschienen: Eckart Sackmann, Mecki - einer für alle, Hamburg 1994 (comicplus+, Verlag Sackmann und Hörndl, ISBN 3-89474-034-5).