|
„Anja Klafki zeigt keine Landschaft, sondern stellt nur die Mittel bereit, die unsere Wahrnehmungstätigkeit dazu bringen, Landschaft zu imaginieren – und diese Imagination wieder kunstvoll zu durchkreuzen.“
Peter Lodermeyer, Katalog „Open Spaces“, Städtische Galerie Neunkirchen, 2016
|
RheinRaum I, 2016 Radierung / Fotokopie, (30x40 cm)
 Expanding IX, 2013, Radierung (60x80 cm)
|
Anja Klafki
1967 geboren in Eckernförde
1987-1988 Studium der Kunstgeschichte und der Philosophie an der Christian-Albrechts-Universität, Kiel
1989-1997
Studium der Freien Kunst an der Muthesius-Kunsthochschule, Kiel
1997
Auszeichnung der Diplomarbeit mit dem Stipendium Nordwest-Lotto Schleswig-Holstein
1999
Preisträgerin der internationalen Ausstellung „Expression of Youth“ Dedalo Arte, Urbino – Italien
seit 1999 Lehraufträge an der Christian-Albrechts-Universität, Kiel und an der Hochschule für Technik, Fachbereich Architektur und Gestaltung, Stuttgart
seit 2004 Arbeitsstipendien am Landeskulturzentrum Salzau und bei der Stiftung Kartause Ittingen, Warth – Schweiz
2013 Reisestipendium der Stadt Stuttgart für Lodz – Polen
2015 Artist in Residence ISPMB, Lantry, South Dakota - USA
2016 Vertretungsprofessur Hochschule für Technik, Fachbereich Architektur und Gestaltung, Stuttgart
|
 Skyfall XV, 2014, Radierung (60x80 cm)
|
Anja Klafki versteht Druckgraphik nicht nur als Reproduktionsmedium, sondern auch als eigenständiges Ergebnis künstlerischen Denkens und Handelns. Dabei ist der handwerkliche Charakter ein wichtiges Element: Die unterschiedlichen Techniken und das Druckmaterial selbst setzen dem Schaffensprozess ihren eigenen Widerstand entgegen und formen ihn entscheidend mit.
Daraus hat sich ein besonderer Zugang zum Werk entwickelt, der das Skulpturale und Haptische des Prozesses ins Zentrum stellt: Klafki bearbeitet die Platten intensiv mit Beitel, Hammer und Zangen und nutzt neben traditionellen Materialien wie Metall und Holz auch Kunststoffplatten, Furniere etc. Diese unterschiedlichen Druckstöcke sind nicht nur bloße Träger eines Motivs, sondern zugleich grundlegend für den künstlerischen Prozess und die Bildfindung.
Die Nutzung der Druckplatten als eigenständige Elemente der Arbeit wurde maßgeblich von Klafkis Beschäftigung mit dem Thema Landschaft ausgelöst: Angeregt von der kargen Landschaft Islands während eines Studienaufenthaltes in Reykjavik reduzierte die Künstlerin ihren Stil, um mittels grafischen Verfahrens die Visualität der Landschaft zu untersuchen. Seitdem befasst sie sich intensiv mit der künstlerischen Übersetzung unserer Umgebung, den baulichen Brüchen, der Wahrnehmung von Landschaft und ihrer Verbindung zu Architektur.
Gerade letzteres führt Klafki zunehmend in die Auseinandersetzung mit dem Raum als weiterem gestalterischen Medium. Es entstehen Graphiken in konkretem Bezug auf die Räume, in denen sie präsentiert werden – von großformatigen Wandarbeiten bis hin zu begehbaren Installationen. Damit führt die Künstlerin ihre Erforschung des Skulpturalen in der Druckgrafik auf eine nächste Entwicklungsstufe und setzt eine traditionell als „Flachware“ konzipierte Kunst mit der dritten Dimension - dem Raum - in Spannung.
Informationen:
Flyer zum Download
www.anjaklafki.de
|
Termine:

|
Ausstellungseröffnung: Mi., 8. Februar 2017, 18.30 Uhr
Mi., 8. März 2017, 18-19 Uhr: "Kostprobe" (1 Thema, 1 Wein, 1 Stunde),
Vortrag und kurze Führung mit der Künstlerin Kostenbeitrag 7,- Euro; keine Anmeldung erforderlich
So., 26. März 2017, 15 Uhr: Führung mit der Künstlerin
Dauer ca. 45 Min.; Kostenbeitrag: 7,– Euro (inkl. Museumseintritt); keine Anmeldung erforderlich.
|