reise-1k

Reiselust!

Tourismus im Siebengebirge

Eine Ausstellung des Siebengebirgsmuseums

im Haus Bachem

14. Juli  -  1. September  2010


 

 logo regionale




 

Mit einer kurzweiligen Reise durch vergangene Zeiten präsentiert das Museum Objekte aus seiner Sammlung, die in den letzten Jahren aus Platzmangel nicht dauerhaft gezeigt werden konnten – und gibt zugleich einen Ausblick in die Zukunft. Ab 2011 finden diese und andere Objekte einen Platz in der Abteilung Rheintourismus im neuen Siebengebirgsmuseum. Die Neuein- richtung ist Teil des Strukturförderprogramms „Regionale 2010“.

Die Präsentation erfolgt im Rahmen der Rheinischen Welt-Ausstellung der Regionale 2010.


 
reise-3k

N.C. Hohe, Blick von der Godesburg auf das Siebengebirge (Die englische Familie Smyth);
Öl auf Leinwand, um 1840
 
Landschaftliche Schönheit und zahlreiche Sehenswürdigkeiten machen das Siebengebirge seit zwei Jahrhunderten zu einem der beliebtesten Reiseziele am Rhein. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren es vor allem wohlhabende Individualreisende aus Adel und Bildungs­bürgertum, die sich für die wildromantische Qualität von Rheinstrom und ruinenbekrönten Bergen begeisterten. Mit zunehmender Mobilität durch Dampfschiff und Eisenbahn wuchs die Schar der Reisenden in der zweiten Jahrhunderthälfte stetig, für die vor Ort luxuriöse Unterkünfte und bequeme Spazierwege entstan- den. Tagestouristen kamen hinzu, sodass das Siebengebirge be- sonders an den Wochenenden zum wichtigsten Naherholungs­ziel des Köln-Bonner Raums wurde.
 
Doch wie war der damalige Tourismus organisiert, was führten die Reisenden mit sich, wie fanden sie jenseits von Internet und Navigationssystemen ihr Ziel? – Auf diese und viele andere Fragen gibt die Ausstellung eine unterhaltsame Antwort.
 
So verrät eine handgeschriebene Karte in einem alten Skizzenbuch, wie ein Reisender seine monatelange Reise mit Hilfe von Wegestunden für Postkutschen vorplante – und enthüllt in den Skizzen, welche Ziele tatsächlich erreicht wurden. Andere Reisewege und beliebte Ausflugsziele lassen sich anhand histo- rischer Reiseführer nachvollziehen.
 
Dass Reisen damals wesentlich aufwändiger war als heute, davon zeugen großformatige Reisekoffer, kostbar mit Glasflaschen ausge- stattete Toilettekoffer, ein Reiseschreibtisch etc. Die wichtigsten internationalen Verkehrsmittel –  Dampfschiffe und Eisenbahn – werden mit Gemälden und Modellen ins Bild gesetzt – und natürlich auch die wichtigen lokalen Fort­bewegungs­mittel – Zahnradbahn und Esel!
 
reise-2k
Einen besonderen Schwerpunkt legt die Ausstellung auf die Unterhaltung der Gäste vor Ort, für die ein abwechslungsreiches Angebot zur Verfügung stand. Bei der musikalischen Unterhaltung wird mit dem „Sänger vom Drachenfels“ der Charme der 1950er Jahre wieder lebendig. Jahrzehntelang beliebt waren auch die sog. Schnellfotografen, die mittels einer ausgeklügelten Technik Portraitfotos zum Mitnehmen anboten – ein wahrer Renner waren dabei Fotos auf einem hölzernen Fotografieresel, der ebenso in der Ausstellung zu finden ist – und als Fotomotiv zur Verfügung steht – wie historische Glasplattenfotos. Neben diesen Erinnerungsstücken werden eine weitere Fülle von Souvenirs gezeigt, kostbares hand­bemaltes Porzellan ebenso wie Kuriositäten, darunter in Heimarbeit gefertigte Modelle des Drachenfels ‚en miniature’ –  nebst Eselchen. Und wer schon immer einmal einen einhundert Jahre alten Plüsch-Esel zum Nicken bringen wollte, ist in der Ausstellung ebenfalls herzlich willkommen!

Ausstellungsort: Haus Bachem, Drachenfelsstraße 4
Öffnungszeiten: täglich außer montags 14 – 17 Uhr

samstags und sonntags 11 – 17 Uhr

Ausstellungseröffnung: am Mittwoch, 14. Juli, 18 Uhr im Haus Bachem
durch den stellv. Bürgermeister Sokratis Theodoridis;
Einführung: Elmar Scheuren, Museumsleiter und Dr. Helga Stoverock, freie Mitarbeiterin

Führungen:  für Gruppen nach Vereinbarung (Tel. 02223-3703 - Siebengebirgsmuseum)

Offene Termine, dienstags 16 Uhr:
am 10. und 24. August
(Dauer ca. 1 Stunde; Kostenbeitrag: 2,50 Euro)