Klafki A2-k

9. Februar - 17. April 2017

RheinRaum

Landschaftsgrafiken und Installationen

von Anja Klafki

 


Klafki RheinRaum-k

 

Das Herzstück der Ausstellung ist die Installation "RHEINRAUM": Aus großformatigen Druckgrafiken auf Bütten und Folien schuf Anja Klafki speziell für diese Königswinterer Ausstellung eine raum­greifende, begehbare Rheinlandschaft. Dazu hat sie auch historische Landschaftsgrafiken aus dem Bestand des Siebengebirgsmuseums in die Ausstellung einbezogen. Sie treten in einen spannenden Dialog mit Klafkis zeitgenössischer Position. Die Künstlerin führt die Besucherinnen und Besucher in eine ganz neue Interpretation von Rheinromantik.

 

 

„Anja Klafki zeigt keine Landschaft, sondern stellt nur die Mittel bereit, die unsere Wahrnehmungstätigkeit dazu bringen, Landschaft zu imaginieren – und diese Imagination wieder kunstvoll zu durchkreuzen.“

Peter Lodermeyer, Katalog „Open Spaces“,
Städtische Galerie Neunkirchen, 2016

 

 

 

Klafki RhR-I-kRheinRaum I, 2016
Radierung / Fotokopie,
(30x40 cm)

 

 

 

 

 

Klafki Exp-IX-k
Expanding IX, 2013,
Radierung (60x80 cm)

Anja Klafki

 

1967 geboren in Eckernförde

1987-1988
Studium der Kunstgeschichte und der Philosophie an der Christian-Albrechts-Universität, Kiel

 

1989-1997

Studium der Freien Kunst an der Muthesius-Kunsthochschule, Kiel

 

1997

Auszeichnung der Diplomarbeit mit dem Stipendium Nordwest-Lotto
Schleswig-Holstein

 

1999

Preisträgerin der internationalen Ausstellung „Expression of Youth“
Dedalo Arte, Urbino – Italien

seit 1999
Lehraufträge an der Christian-Albrechts-Universität, Kiel und an der Hochschule für Technik, Fachbereich Architektur und Gestaltung, Stuttgart


seit 2004
Arbeitsstipendien am Landeskulturzentrum Salzau und bei der Stiftung
Kartause Ittingen, Warth – Schweiz

 

2013
Reisestipendium der Stadt Stuttgart für Lodz – Polen

 

2015
Artist in Residence ISPMB, Lantry, South Dakota - USA

2016
Vertretungsprofessur Hochschule für Technik, Fachbereich Architektur und Gestaltung, Stuttgart

 


 

In meinen Landschaften interessiert mich das Verhältnis von Abstraktion und Assoziation, aber auch das formale Gefüge von Natur und Infrastruktur. Der Betrachter ist gefordert in seiner Wahrnehmung von Landschaft und steht vor der Aufgabe eigener Vergewisserung und Verortung.

(Anja Klafki)

 

 
Klafki Sky-XV-k
Skyfall XV, 2014,
Radierung (60x80 cm)

Anja Klafki versteht Druckgraphik nicht nur als Reproduktionsmedium, sondern auch als eigenständiges Ergebnis künstlerischen Denkens und Handelns. Dabei ist der handwerkliche Charakter ein wichtiges Element: Die unterschiedlichen Techniken und das Druckmaterial selbst setzen dem Schaffensprozess ihren eigenen Widerstand entgegen und formen ihn entscheidend mit.

Daraus hat sich ein besonderer Zugang zum Werk entwickelt, der das Skulpturale und Haptische des Prozesses ins Zentrum stellt: Klafki bearbeitet die Platten intensiv mit Beitel, Hammer und Zangen und nutzt neben traditionellen Materialien wie Metall und Holz auch Kunststoffplatten, Furniere etc. Diese unterschiedlichen Druckstöcke sind nicht nur bloße Träger eines Motivs, sondern zugleich grundlegend für den künstlerischen Prozess und die Bildfindung.

Die Nutzung der Druckplatten als eigenständige Elemente der Arbeit wurde maßgeblich von Klafkis Beschäftigung mit dem Thema Landschaft ausgelöst: Angeregt von der kargen Landschaft Islands während eines Studienaufenthaltes in Reykjavik reduzierte die Künstlerin ihren Stil, um mittels grafischen Verfahrens die Visualität der Landschaft zu untersuchen. Seitdem befasst sie sich intensiv mit der künstlerischen Übersetzung unserer Umgebung, den baulichen Brüchen, der Wahrnehmung von Landschaft und ihrer Verbindung zu Architektur.

Gerade letzteres führt Klafki zunehmend in die Auseinandersetzung mit dem Raum als weiterem gestalterischen Medium. Es entstehen Graphiken in konkretem Bezug auf die Räume, in denen sie präsentiert werden – von großformatigen Wandarbeiten bis hin zu begehbaren Installationen. Damit führt die Künstlerin ihre Erforschung des Skulpturalen in der Druckgrafik auf eine nächste Entwicklungsstufe und setzt eine traditionell als „Flachware“ konzipierte Kunst mit der dritten Dimension - dem Raum - in Spannung.
 

Informationen:

Flyer zum Download

www.anjaklafki.de

Termine:
 

Klafki A2-k
 

 
Ausstellungseröffnung:
Mi., 8. Februar 2017, 18.30 Uhr


Mi., 8. März 2017, 18-19 Uhr:
"Kostprobe"
    (1 Thema, 1 Wein, 1 Stunde),

Vortrag und kurze Führung mit der Künstlerin
Kostenbeitrag 7,- Euro; keine Anmeldung erforderlich

 

So., 26. März 2017, 15 Uhr:
Führung mit der Künstlerin

Dauer ca. 45 Min.; Kostenbeitrag: 7,– Euro (inkl. Museumseintritt);
keine Anmeldung erforderlich.

 

 


 

 

„Anja Klafki zeigt keine Landschaft, sondern stellt nur die Mittel bereit, die unsere Wahrnehmungstätigkeit dazu bringen, Landschaft zu imaginieren – und diese Imagination wieder kunstvoll zu durchkreuzen.“

Peter Lodermeyer, Katalog „Open Spaces“, Städtische Galerie Neunkirchen, 2016